BRK-Reichertshofen
1933 -2008
75 Jahre
Der Gedanke eines Zusammenschlusses hilfsbereiter Menschen im Sinne des Schweizers Henry Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes, entstand bereits 1932.
August Donhöfer, Georg Gabriel, Otto Geißberger, Josef Bauer und Josef Gaff waren es, die den Gedanken am 01. Mai 1933 in Reichertshofen in die Tat umsetzten. Das Gründungsdatum der Bereitschaft ist vom Gründungsmitglied Josef Gaff mündlich überliefert. Die neu gegründete Bereitschaft wurde beim Kreisverband Ingolstadt angegliedert. Den Dienst als Bereitschaftsarzt verrichtete Dr. Kahn. Als Ausbilder und Bereitschaftsführer fungierte Josef Bauer.
Für die heutige Zeit war die Ausrüstung der Bereitschaft damals dürftig. Krankentransporte in das Krankenhaus am Schlossberg (heutiges „Haus der Vereine“) mussten mit einer Handtrage durchgeführt werden.
Unterlagen, die Aufschluss über die Tätigkeit der Bereitschaft während des 2. Weltkrieges geben könnten, liegen nicht vor. 1947 wurde die Bereitschaft, dank der Initiative von Andreas Wallenhöfer neu aufgestellt. Im gleichen Jahr erhielt man einen zweirädigen Krankentransportwagen von der Landesstelle Oberbayern zur Verfügung gestellt.
Nachfolger als Bereitschaftsleiter wurde 1952 August Donhöfer. Er war bis 1955 in diesem Amt tätig. Feierlich beging die Bereitschaft, unter ihrem Bereitschaftsleiter Sebastian Werther, am 13. Juli 1958 ihr 25-jähriges Gründungsfest, verbunden mit der Weihe des Vereinsbanners.
Obwohl die Errichtung einer Krankentransportstelle für Reichertshofen und Umgebung eine Mehrbelastung für die Helfer bedeutete, stellte der bei Eduard Hammerl in der Marktstraße abgestellte Krankentransportwagen zugleich eine erhebliche Arbeitserleichterung dar. Bereitschaftsleiter war seit 1969 Georg Edel.
Eine Umstrukturierung aufgrund der Gebietsreform erlebte die Reichertshofener Bereitschaft Ende 1972. Man gehörte nun dem Kreisverband Pfaffenhofen an.
Personell erweitert wurde die Bereitschaft 1975 durch die Angliederung des SAN-Zuges Manching, der innerhalb der Bereitschaft selbständig blieb.
1978 übernahm Gustav Gassler das Amt des Bereitschaftsleiters. Im Rahmen der Jugendarbeit wurden 1974 in Reichertshofen und 1980 in Manching Jugendrotkreuzgruppen ins Leben gerufen. Während seiner Amtszeit wuchs auch das Aufgabengebiet innerhalb des Roten Kreuzes. Durch ständige Unterrichtsabende und Übungen, z. B. am 25. Mai 1982 K-Schutzübung „Rohrbach“, wurde die Bereitschaft für ihr Aufgabengebiet geschult.
Das Jahr 1983 war für die Bereitschaft Reichertshofen arbeitsreich, denn es galt die Jubiläumsfeier am 28. Mai 1983 in der Paarhalle zu organisieren. Neben dem Alltagsgeschäft „Sanitätsdienste“ wurde am 18. Mai 1985 ein Wohltätigkeitskonzert mit Freunden aus Vellmar (Kassel) veranstaltet.
Es heißt „Übung ist das halbe Leben“ so auch am 31. Januar 1987 auf einer Übung in Olching.
Zu einem Gegenbesuch brachen am 28. Mai 1988 die Reichertshofener „Sanis“, unterstützt von der Blaskapelle Puch, zu einem bunten Abend nach Vellmar auf. Bei der Grenzöffnung Ungarns für DDR-Flüchtlinge waren auch Mitglieder der Bereitschaft Reichertshofen vom 12. bis 22. September 1989 in Auffanglagern in Freilassing und Münchsmünster eingesetzt.
Am 05. Juli 1991 wurde eine groß angelegte K-Übung des Landratsamtes mit den Feuerwehren und dem BRK abgehalten.
Die Gemeinde Reichertshofen ging in den 90-iger Jahren eine Städtepartnerschaft mit Paks in Ungarn ein. Die Bereitschaft knüpfte mit dem dortigen Roten Kreuz Kontakte. Vom 15. – 18. Mai 1993 fuhr eine Delegation, mit 4 Rollstühlen und Kleidung im Gepäck, nach Paks, wo sie herzlich aufgenommen wurden. Die Kollegen aus Ungarn wurden zu einem Gegenbesuch eingeladen, dem sie auch gerne folgten.
Im Jahr 2000 wurde Ulli Gassler von KBL Alexander Mitschke zum Bereitschaftsleiter bestellt. Mit der Wahl begann eine neue Ära. Ein Großteil der Bereitschaft arbeitet nun seit dem Jahr 2000 im Technischen Dienst des KV Pfaffenhofen mit. Durch diese neue Aufgabe wurden natürlich die Anforderungen höher. Bei einer Übung im Feilenmoos konnte das neue Wissen gleich gezeigt werden.
Bei dem Jahrhundert Hochwasser in Dresden rückten einige Mitglieder mit dem Hilfszug „Oberbayern“ aus. Als das größte Highlight erwies sich die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Der Technische Dienst war an 4 Spieltagen in und um München eingesetzt.
Zuletzt darf man aber auch die kleinen Dienste nicht vergessen, wie den Sanitätsdienst an der Trabrennbahn, Mittelbeschaffung am Paarfest, aber auch der Hallendienst in der Paarhalle bei jeglicher Art von Veranstaltungen, gehören zum Handwerk der Reichertshofener Sanitäter. Diese werden in Gruppenabenden durch Referate und Übungen an Geräten für eventuelle Notfälle vorbereitet, um wirkungsvoll helfen zu können. Außerdem wird im Rettungsdienst und in der Breitenausbildung bei EH-Kursen, Sofortmaßnahmen am Unfallort, mitgewirkt, ganz im Sinne Henry Dunants Motto „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“.
Aufstellung der Bereitschaftsleiter
1933 – 1947 Josef Bauer
1947 – 1952 Andreas Wollnhöfer
1952 – 1955 August Dönhöfer
1955 - 1969 Sebastian Werther
1969 – 1978 Georg Edel
1978 – 2000 Gustav Gassler
2000 - Ulli Gassler