Am 18.04.2009 wurde dem Kreisverband Pfaffenhofen im Rahmen einer Feierstunde durch Innenminister Joachim Herrmann und der BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis in Erlangen einer von 40 hochmodernen Krankentransportwagen Typ B (KTW) übergeben. Der neue Krankenwagen (KTW) wurde durch den Freistaat Bayern beschafft und wird nun u.a. bei Grosschadenslagen, im Katastrophenschutz oder bei Sanitätsdienste eingesetzt.
Die KTW’s vom Typ “B“ sind im Aufbau, Struktur und Ausrüstung der öffentlichen Rettungswagen im Landkreis sehr ähnlich, im Notfall können jedoch zwei Patienten liegend transportiert und versorgt werden.
Trotzt den hohen Kosten für dieses Fahrzeugs, die sich auf ca. 80.000 Euro belaufen, fehlen wichtige Bestandteile wie eine tragbare Sauerstoffversorgung, eine Defibrillator (AED) oder eine elektrische Absaugpumpe um Notfallpatienten auch außerhalb des Fahrzeug gut zu versorgen. Je nach vorhandenen Mitteln wird die Kreisbereitschaftsleitung bzw. der Kreisverband diese medizinischen Geräte und weiteres Equipment selbst finanzieren und damit den KTW aufwerten.
Das Fahrzeug wird in Geisenfeld am Kreisbauhof stationiert. Hier wirken die Sanitäter der Bereitschaft Geisenfeld und Baar-Ebenhausen ehrenamtlich in der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Sanität mit. Die SEG wird sowohl zu Großbränden als auch größeren Unfällen und Katastropheneinsätzen alarmiert.
Leider ist der neu in Dienst gestellte KTW ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Ausrüstung und Fahrzeuge der Schnelleinsatzgruppe sind teilweise veraltet und müsste sukzessiv ausgemustert und ersetzt und aufgrund der Gefahrenlage erweitert werden. Hier fehlen Mittel vom Bund und auch vom Landkreis der auch den Katastrophenschutz sicherstellen muss. Dringend benötigt wird hier ein Gerätewagen Sanität und Betreuung um das Material zum Einsatz zu bringen, Geräteausstattung (Spineboards, Defis, Beatmungsgeräte, Fixierungsmaterial..) und zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie der Funkwagen (ELW2) für die Unterstützungsgruppe der Sanitätseinsatzleitung.
Gerade in einem Landkreis wie Pfaffenhofen mit einem erhöhten Gefährdungspotential wie z.B. Petrochemische Raffinerien, mehrere Störfallbetriebe, Autobahnen, ICE-Strecke, Flugplatz muss gerade bei einem Schadensereignis die Versorgung und Betreuung der verletzten und betroffenen Mitbürger an vorderster Stelle stehen. Die Schnelleinsatzgruppen Sanität und Betreuung des Landkreis Pfaffenhofen sehen sich nicht mehr in der Lage mit dieser Ausrüstung beim einen größeren Anfall von Verletzten/Erkrankten die individualmedizinische Notfallversorgung zu gewährleisten.
Hier geht es um Menschenleben und nicht um Versäumnisse des Bundes Mittel für die Ausstattung im Katastrophenschutz bereit zu stellen.
Seit Jahren köchelt das Landratsamt im Katastrophenschutz beim Sanitäts- und Betreuungsdienst der Hilfsorganisation die finanzielle Unterstützung auf Sparflamme, während die Feuerwehr hier in allen Belangen großzügig unterstützt wird. Gerade dies wirkt sehr demotivierend auf unsere ehrenamtlichen Helfer und Führungskräfte. Auch kann es nicht sein das unser Verband für Erneuerung und Erweiterung der Ausrüstung finanziell zuständig ist, zumal hier keine Rückflüsse zu buchen sind. Trotz aller Steine die uns in den Weg gelegt werden sind wir ein hoch motiviertes Team und haben unsere Ausrüstung schon oft „wiederbelebt“. Wir sind halt im Katastrophenschutz im Bereich des Sanitäts- und Betreuungsdienst die Nummer 1 und haben bisher jede Aufgabe erfolgreich gemeistert.
Alexander Mitschke, 1. KBL