· Nachrichten aus dem BRK Pfaffenhofen

Rettungsdienst des BRK zieht Bilanz

Anita Blank-Burghard, Leiterin Rettungsdienst, bei der Vorstellung des Berichtes Rettungsdienst.
Ich freue mich, Sie endlich in angemessenen Räumlichkeiten begrüßen zu können.“ So begann der 1. Vorsitzende des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen, Hans Koziel“ seine Rede bei der Jahresversammlung Rettungsdienst 2015 am Dienstag, 24.3. Nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit ist das neue Gebäude an der Michael-Weingartner-Straße voll in Betrieb, wie auch die zahlreichen Gäste, darunter Bürgermeister Herbert Nerb, Manching, die stellv. Bürgermeisterin Gerti Schwertfirm, Gerolsbach, und Josef Priller, Hohenwart, sowie die Vertreter der Polizei, der Feuerwehren und der Bundeswehr mit Bewunderung feststellten. Stolz kann der Kreisverband aber vor allem auf die 2014 erbrachten Leistungen sein, doch gibt es auch Probleme, vor allem bei der Gewinnung ehrenamtlicher und hauptamtlicher Mitarbeiter im Rettungsdienst. „Mittelfristig ist die Ehrenamtsquote von 20 % nicht zu halten“, betonte Anita Blank-Burghard, die Leiterin Rettungsdienst im Kreisverband. Denn 20 % der Leistungen müssen eigentlich hier von Ehrenamtlichen erbracht werden, um den Kassen Kosten zu sparen. 13230 Einsatzstunden erbrachten 2014 ehrenamtliche Kräfte, was nur 16 % entspricht, aber immerhin etwa 7,7 Personalstellen einzusparen hilft. Es ist aber immer schwieriger, Ehrenamtliche zu gewinnen, wie auch Leonhard Stärk, der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, in seinem Referat bestätigte. Er meint, dass man vielleicht höchstens 17 % in Zukunft schaffen könnte. „Der Rettungsdienst ist eine öffentliche Aufgabe zur Gefahrenabwehr und Gesundheitsvorsorge“, betonte Stärk in seinem Referat mit dem Thema „Rettungsdienst in Bayern 2020 – Zukunft, Brennpunkte und Visionen“. Das BRK stehe jetzt im Wettbewerb mit anderen Anbietern im Rettungsdienst; dies sei auch nötig, denn „Wir können die Leistungen nicht allein erbringen“. Derzeit habe das BRK einen Anteil von 80 %; der bayerische Rettungsdienst sei auf hohem Niveau, doch die Verhandlungen mit den Kostenträgern seien sehr schwierig; so kämpfe man derzeit noch um 3,5 Millionen Euro für Leistungen in den Jahren 2012 und 2013. Natürlich, so Stärk, müsste auch in Zukunft eine „Wohnort nahe und qualitativ hochwertige Patientenversorgung“ gesichert sein, man müsse z.B. durch die Übermittlung von Patientendaten aus dem Rettungsfahrzeug an das Krankenhaus eine schnellere Versorgung dort ermöglichen, überhaupt müsse man die technische Entwicklung „mit Maß und dem Blick auf die Kosten“ vorantreiben. Dazu brauche man qualifiziertes Personal. Der sog. Notfallsanitäter sei ein Beruf mit einer Lehrzeit von 3 Jahren. Er müsse daher auch entsprechend bezahlt werden. Man werde aber auch in Zukunft auf das Ehrenamt setzen. Kurz ging Stärk auf die Probleme wegen der Verurteilung eines Notarztes ein: „Der Respekt vor Einsatzfahrzeugen ist verloren gegangen.“ Hier sei Aufklärung dringend nötig. Rettungsdienst im Kreisverband Pfaffenhofen in Zahlen:
Personal: Vorhaltestunden: Notfallrettung 52.560 Stunden, Krankentransport 13.033 Stunden, Notarztwagen 17.104 Stunden, gesamt: 82.697 Personalstunden = 47,9 Personalstellen. Personal: 37,5 hauptamtliche Mitarbeiter, 3 Praktikanten, 3 Bundesfreiwilligendienstleistende, 57 ehrenamtliche Mitarbeiter. Notfalleinsätze 2014: 4.937 = 3,8 % mehr als 2013. Krankentransporteinsätze: 5.632 = 8 % mehr als 2013. Sonstige Einsätze: 5.205. Gesamt: 15.774 Einsätze = 43 pro Tag. Dabei gefahrene Kilometer: 527.437 = mehr als 13 mal um die Welt = 1445 km pro Tag. Dazu kommen noch: 495 Einsätze Helfer vor Ort, 39 Einsätze in der Wasserrettung, 152 Einsätze des Einsatzleiters Rettungsdienst, 79 Einsätze des Kriseninterventionsteams, 21 Einsätze der Rettungshundestaffel und vieles mehr.